Am
28.11.2004 trafen sich von Nah und Fern viele Leonberger mit
ihren Menschen in einem kleinen, verschlafenen Dorf namens
Ockfen. Eigentlich liegt Ockfen ja schon im saarländischen
Feindesgebiet, Rheinland-Pfalz. Aber der gemeinschaftliche
Leonbergergeist und der erste Advent ließ alle Saarländer
und Pfälzer den traditionellen Streit vergessen. Um zehn
Uhr in der Früh trafen sich ca. 70 Leoverrückte mit
insgesamt 30 Hunden warm eingemummelt, denn der Himmel sah nicht
allzu freundlich aus. Damit auch die Morgenmuffel unter den
Leobesitzern gut gelaunt starteten, gab es erst einmal einen
Begrüßungsglühwein für jeden. Und
Kinderpunsch für die kleinen Menschen der LG Saar. Dazu
wurde unser Treffpunkt mit melodischer Weihnachtsmusik
beschallt. Denn unser Treffpunkt war ein Sportplatz, dessen
überdachte Theke und Toiletten wir nutzen durften, so dass
wir für jede Wetterlage gerüstet waren. Als kleines
Weihnachtsgeschenk der Landesgruppe durfte jeder seinen Becher
mit weihnachtlichen Motiven mit nach Hause nehmen. Um elf Uhr
setzten sich dann alle Zwei- und Vierbeiner in Bewegung, bis auf
Günter Opitz und Florian Abel, die auf den Glühwein
aufpassen mussten, damit alle Mitglieder den abspazierten
Alkoholpegel im Blut nach der Rückkehr wieder erneuern
konnten. Insgesamt gab es drei Wanderrouten. Eine für den
Miniclub, denn es kamen auch ganz frisch gebackene
Leonbergerbesitzer mit ihren 3 Monate alten Welpen zum
Spaziergang. Die zweite Abzweigung wurde dann vom Kindergarten
genutzt, zu dem die fünf Monate alten Welpen zählen.
Und die große Runde wurde dann von allen anderen Leos
gelaufen. Da zu unserer Landesgruppe zur Zeit viele Jungrüden
gehören, lief der Spaziergang nicht ganz so harmonisch ab,
wie gewohnt. Zwischen Unkas, Ursus, Balou und Bolle kam es dann
und wann zu kleinen Auseinadersetzungen. Tja, an der Pubertät
haben nicht nur wir Menschen unsere Freude. Doch die kurzen
Raufereien dienten auch als Lernprozess für Herrchen oder
Frauchen. Denn wer einen Leorüden hält, sollte die
Fremdsprache Hündisch verstehen können. Einige Vokabeln
konnten am Sonntag also gelernt werden. Die Wanderroute, die
Familie Opitz für die LG ausgesucht hatte, war herrlich. Dem
Blick waren kaum Grenzen gesetzt und die Hunde konnten über
Weinberge, Wiesen und Felder tollen. Nach einer Wanderung von
90 Minuten kamen wir wieder am Sportplatz Ockfen an, wo der
Glüüühwein schon auf uns wartete. Unsere
französischen Leonbergerfreunde hatten sogar frisches
Baguette, Rotwein, Schinken und Salami mitgebracht. Also gab es
noch eine herzhafte Stärkung zwischendurch, bevor es ins
Restaurant ging. Während wir Menschen am Schmatzen waren,
spielten unsere Hunde oder bettelten um das ein oder andere
Scheibchen Wurst. (An dieser Stelle ganz wichtig für alle
Hundebesitzer: Rohes Schweinefleisch ist für Hunde
giftig!!!) Als dann alle den kleinen Hunger
zwischendurch gestillt und wichtige oder lustige Hundeanekdoten
ausgetauscht hatten, machten wir uns auf den kurzen Weg nach
Saarburg in die Villa Keller. Ein sehr gemütlich
rustikal eingerichtetes Restaurant mit einer sehr guten Küche.
Wer jetzt denkt häää, die haben doch gerade
erst Baguette gegessen, den muss ich nochmals daran
erinnern, dass wir SAARLÄNDER sind und unser Motto deshalb
Hauptsach gudd gess! lautet. Da dieses Lokal extra
für uns um diese Tageszeit öffnete, konnten sich
Kellner und Küche ungestört um unser leibliches Wohl
kümmern.
Und
wieder einmal gibt es drei Bedienungen weniger auf der Welt, die
Angst vor großen Hunden haben. Jegliche Hemmungen hatten
keine Chance, als die Damen merkten, wie lieb und ausgeglichen
unsere Hunde sind. Während wir auf unser Essen warteten,
baute Ursula Regitz die Hundewaage im Flur des Restaurants auf,
wo dann jeder Leo gewogen werden konnte. Auf diese Weise lässt
sich auch besser kontrollieren, wie viel der Hund über
Weihnachten zugenommen hat. Vielleicht ist der Frust über
den eigenen Gewichtszuwachs dann nicht ganz so groß. Nachdem
dann viele Hunde gewogen und die Ergebnisse ausgetauscht waren,
bat Otto Regitz um unser Gehör. Er wollte sich noch ganz
besonders bei einem unserer Mitglieder bedanken. Nämlich bei
Christopher Riemann, unserem Webmaster, der es der LG Saar
ermöglicht hat, endlich online zu sein. Deshalb bekam er von
der Landesgruppe eine kleine Aufmerksamkeit zu Weihnachten. Und
dann kam das Essen. Schlagartig wurde es etwas leiser und man
konnte Saarländer in Aktion beobachten. Aber die
angebotenen Gerichte waren wirklich lecker. Ich persönlich
hätte in der Kartoffel-Lauchcreme-Suppe baden können. Als
die Bäuche dann nach und nach voll waren, wurden die
Gespräche auch wieder lauter. Die Kinder konnten draußen
auf dem hofeigenen Spielplatz spielen und die Welpen konnten sich
an dem 50 Meter entfernten Spazierweg an der Saar entleeren. Nach
ca. drei Stunden brachen wir dann auf, um gut genährt und
müde den Heimweg anzutreten. Die fleißigen
Bedienungen bekamen ein dickes Trinkgeld, damit sie nicht nur
Leonberger, sondern auch deren Besitzer in positiver Erinnerung
behalten werden. Lustig war es noch, den darauf folgenden
Dialog der drei Frauen mit anzuhören. Denn es wurde nun
schwer überlegt, ob, nachdem wir alle draußen waren,
nun entweder gefegt oder nur gewischt oder besser beides gemacht
werden sollte. Ich glaube, sie einigten sich auf die letzte
Variante. Und so ging ein schöner Tag ohne Regen an
frischer Luft, mit viel Spaß und gutem Essen zu Ende. Und
alle waren sich einig, dass dieser Ausflug wirklich perfekt war.
Ein großes Dankeschön geht deshalb an dieser Stelle
noch einmal an Familie Opitz mit Ursus, die diesen Spaziergang
organisiert haben. Es war ein gelungener Jahresabschluss.
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