Abgespeckter Bürgerplatz
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TV
vom 28.11.2008
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Noch in diesem Jahr will die Gemeinde Ockfen mit der Sanierung
des Platzes vor dem Bürgerhaus beginnen. Das Projekt hatte
vor zwei Jahren wegen fehlender Finanzmittel verschoben werden
müssen. Beinahe wäre das Vorhaben auch dieses Mal im
Gemeinderat gescheitert - die Mitglieder stritten über die
Auftragsvergabe.
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Ockfen. Die rund 600 Quadratmeter große Freifläche
vor Ockfens Bürgerhaus hat eine Runderneuerung längst
nötig. An der Asphalt-Decke bröckelt es erheblich, und
auch das Eisengeländer um den Platz ist marode. Bereits 2006
stand die Sanierung des Bürgerhaus-Vorplatzes auf der
Investitions-Agenda der Gemeinde. Gleichzeitig sollte auch ein
Teil des angrenzenden Bürgerhauses umgebaut werden.
Geschätzte Gesamtkosten: 200 000 Euro. Umgesetzt wurde das
Vorhaben bislang nicht, es fehlte am nötigen Geld.
Den
Bürgerhaus-Umbau hat die Gemeinde inzwischen aufgegeben und
die Vorplatz-Sanierung einer finanziellen Abspeck-Kur unterzogen.
So soll der Platz nicht mit Altstadtpflaster, sondern mit
billigerem Betonpflaster befestigt werden. Außerdem soll
eine vorhandene Betonmauer nicht ersetzt, sondern "nur"
saniert werden. Von einstmals 200 000 Euro Gesamtkosten sind
lediglich 149 000 Euro geblieben. Damit kann die Gemeinde leben
und die Kommunalaufsicht offenbar auch. Letztere hatte nämlich
die Kredite für das Haushaltsjahr 2006 wegen Ockfens hohem
Schuldenstand nicht genehmigt und damit die Bürgerhaus- und
Vorplatz-Sanierung verhindert. Nachdem nun auch die von der
Gemeinde beantragten Zuschussmittel aus der Dorferneuerung (38 400
Euro) bewilligt worden sind, steht der Umsetzung des Vorhabens
offenbar nichts mehr im Weg.
Im ersten Bauabschnitt soll
zunächst das Eisengeländer erneuert werden. Fünf
Firmen hatten im Zuge der Ausschreibung Angebote eingesandt. Das
günstigste machte eine Firma aus dem Bernkastel-Kueser
Stadtteil Graach (10 234 Euro), die damit den Zuschlag erhalten
musste. Genau das stieß im Gemeinderat auf Kritik. So
erklärte Gerd Benzmüller: "Ich kann der Vergabe an
den billigsten Anbieter nicht zustimmen, da die Firma nicht aus
der Region ist." Eine Gemeinde müsse die Wirtschaft "vor
Ort" fördern. Auch Ortsbürgermeister Leo Steinmetz
bedauerte, dass der günstigste Anbieter "nicht aus der
Nähe" stammt. Die Vergaberichtlinien sähen
allerdings vor, wie entschieden werden müsse. Als sich bei
der folgenden Abstimmung nur drei von acht Ratsmitgliedern
anschickten, für die Vergabe der Geländererneuerung an
die Graacher Firma zu votieren, warnte Steinmetz: "Wir setzen
die Sanierung des Bürgerhaus-Vorplatzes aufs Spiel." Am
Ende stimmten sechs Ratsmitglieder für und zwei gegen die
Vergabe nach Graach. In den kommenden Wochen soll mit den Arbeiten
begonnen werden.
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Ockfener Gedenken
Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege
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Am
Volkstrauertag wird der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft
gedacht. Viele Menschen finden sich an den Gedenkstätten ein,
um den Gefallenen und vermissten Soldaten der beiden Weltkriege zu
gedenken.
Der Volkstrauertag soll aber auch an
die Pflicht zum Frieden mahnen: dies ist Pflicht der Völker,
dies ist Pflicht der Politiker, dies ist Pflicht jedes einzelnen
Bürgers.
Im Besucherbuch einer Kriegsgräberstätte in Italien
ist zu lesen:„Es ist schön, in Frieden zu ruhen, aber
es ist besser, in Frieden zu leben.“
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Auch in Ockfen fanden sich zahlreiche Bürger an dem
Ehrenmahl ein, um den Gefallenen der beiden Weltkriege so wie den
Opfern heutiger Kriege und Gewaltverbrechen zu gedenken. Frieden
und Versöhnung sollen uns die Gedenkstätten vermitteln,
einander näher bringen und uns die Hand zu einer besseren
Zukunft reichen.
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In seiner Ansprache wies Ortsbürgermeister Leo Steinmetz
darauf hin, dass Friede und Versöhnung mit das wichtigste Gut
unsere Zukunft ist.
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Zitat:
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„Wir, die wir in Frieden leben, gedenken heute der
Menschen, die ihr Leben im Krieg verloren haben: vor vielen
Jahrzehnten, vor einigen Jahren, oder erst gestern. Denn irgendwo
ist immer Krieg. Es ist einfach, ja bequem, sich zum Frieden zu
bekennen und gegen den Krieg zu sein, wenn bei uns kein Krieg ins
Haus steht, wenn wir gar nichts damit zu tun haben. Es ist jedoch
bedeutend schwerer, wenn wir tatsächlich damit konfrontiert
werden. Und das werden wir zunehmend schon deshalb, weil immer
mehr junge Deutsche, die als Soldaten im Ausland eingesetzt
werden, ihr Leben verlieren oder gar für ihr ganzes Leben
traumatisiert von ihren Einsätzen zurückkehren.
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Der Krieg in den Medien scheint uns leise und fern, aber Krieg
ist nicht leise, sondern laut, erfüllt von Explosionen,
Schreien des Schmerzes, Schreien der Angst, Schreien der
Trauer......
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.......“In den beiden Weltkriegen zusammen hat es über
65 Millionen Tote und 56 Millionen Versehrte gegeben – also
insgesamt mehr als 120 Millionen Kriegsopfer. Das ist fast so
viel, wie Frankreich und Deutschland zusammen an Einwohnern
zählen.
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In der Erinnerung an die Kriege des 20. Jahrhunderts setzen wir
uns mit dem Verlust von unvorstellbar vielen Menschen auseinander.
Unsere Tafeln am Ehrenmal hier in Ockfen weisen 52 Tote und
Vermisste auf, 17 aus dem 1. und 35 aus dem 2. Weltkrieg. Unsere
Gedanken sind bei den gefallenen Soldaten, den Opfern der
Gewaltherrschaft, der Bombenangriffe, der Flucht und Vertreibung.
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Indem wir bewusst zu Trauer und Mitgefühl bereit sind,
spüren wir, wie wir mit diesen Menschen verbunden sind. Ob
wir sie gekannt haben oder nicht. Ob wir mit ihnen verwandt sind
oder nicht. Die Toten der beiden Weltkriege und der
nationalsozialistischen Diktatur sind Teil der deutschen
Geschichte und gehören zu unseren Wurzeln. Wenn wir diese
Menschen vergessen oder die Erinnerung an sie verdrängen und
ihr Schicksal nicht als Mahnung zur Friedfertigkeit begreifen,
dann werden wir mit uns selbst nicht ins Reine kommen.
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Dabei erinnert der Volkstrauertag nicht nur an das eigene Leid,
sondern schließt immer auch das Gedenken an die Opfer der
anderen Staaten mit ein......
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......Die Welt hat uns damals – nach zwei von Deutschland
ausgehenden Kriegen – eine dritte Chance gegeben: Sorgen wir
heute dafür, dass wir das immer zu schätzen wissen und
dass sich die schreckliche Geschichte unseres Landes niemals
wiederholt.“
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Zitat Ende.
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Mitgestaltet wurde die Gedenkfeier vom Kirchenchor, dem
Musikverein und der Freiwilligen Feuerwehr Ockfen.
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Bild: Günter Kleutsch
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